Sommerekzem beim Pferd

Sommerekzem beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung verständlich erklärt

Alexander Durban

Sommerekzem ist eine der häufigsten Hautkrankheiten bei Pferden – besonders in den warmen Monaten wird es für viele betroffene Tiere zur echten Qual. Starker Juckreiz, entzündete Hautbereiche und Haarausfall machen das Leben der sogenannten Ekzemer schwer. In diesem Beitrag erfährst du, welche Ursachen hinter dem Sommerekzem stecken, woran du es erkennst, wie du deinem Pferd effektiv helfen kannst und was du tun kannst, um einem Ausbruch vorzubeugen.

Was genau ist Sommerekzem beim Pferd?

Sommerekzem (medizinisch auch „insektenbedingte allergische Dermatitis“) ist eine chronische Hauterkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf den Speichel bestimmter Insekten – vor allem Gnitzen (Culicoides-Arten) – ausgelöst wird. Das betroffene Pferd reagiert überempfindlich auf die Stiche dieser Mücken, wodurch sich ein starker Juckreiz entwickelt.

Meist tritt das Sommerekzem saisonal auf – bevorzugt zwischen Frühling und Spätherbst, wenn Mücken und Stechfliegen besonders aktiv sind. Es handelt sich um eine nicht ansteckende Erkrankung, kann aber bei genetisch vorbelasteten Tieren chronisch verlaufen.

Bestimmte Pferderassen – wie Islandpferde, Friesen oder Shetlandponys – sind besonders häufig betroffen. Die genetische Veranlagung, Immunsystem, Haltung und Umweltfaktoren spielen dabei eine bedeutende Rolle.

Alleskönner - Probiotische Pflege bei Mauke, Wunden und Ekzemen

  • Ideal bei der Behandlung von Mauke, Wunden, Ekzemen und Parasiten
Zum Produkt
Alleskönner Spray

Woran erkennst du ein Sommerekzem beim Pferd?

Die Symptome des Sommerekzems sind eindeutig, allerdings nicht in allen Fällen sofort als solche zu erkennen. Die Beschwerden treten meist im Frühjahr auf, verschlimmern sich im Sommer und klingen im Herbst ab.

Typische Anzeichen sind:

  • Starker Juckreiz, besonders an Mähnenkamm, Schweifrübe und Bauchnaht
  • Hautentzündungen, Rötungen, Schwellungen und Krustenbildungen
  • Haarausfall und Schuppenbildung in den betroffenen Arealen
  • Auffälliges Scheuern an Zäunen, Bäumen oder Wänden
  • Unruhe durch ständigen Juckreiz

Bleibt das Sommerekzem unbehandelt, können sich durch das ständige Scheuern schwerwiegende Hautveränderungen, Sekundärinfektionen und großflächige Verkrustungen entwickeln.

Pferde laufen auf einer Koppel

Was verursacht Sommerekzem bei Pferden?

Die Hauptursache ist eine allergische Reaktion auf Insektenstiche, insbesondere durch die Gnitze (Culicoides). Beim Stechen sondert die Mücke Speichel ab, auf den das Immunsystem des Pferdes überreagiert. Diese allergische Sensibilisierung entwickelt sich meist im Lauf mehrerer Jahre.

Weitere begünstigende Faktoren:

  • Genetische Disposition: Einige Pferde erben eine erhöhte Reaktionsbereitschaft des Immunsystems.
  • Ungünstige Haltungsbedingungen: Feuchte Weiden, stehendes Wasser oder mangelnde Hygiene fördern die Insektenpopulation.
  • Belastetes Immunsystem: Stress, Futtermängel oder Parasiten schwächen die Abwehrkräfte zusätzlich.

Warum entsteht ein Sommerekzem?

Die Hauptursache des Sommerekzems ist eine allergische Reaktion auf den Speichel bestimmter Insekten, insbesondere der Gnitzen und Kriebelmücken. Diese Insekten sind vor allem in der Dämmerung aktiv und werden von warmen Temperaturen und stehenden Gewässern angezogen – Bedingungen, die auf vielen Pferdeweiden gegeben sind.

Weitere Faktoren, die zur Ausprägung der Krankheit beitragen können:

  • Genetische Disposition (insbesondere bei importierten Rassen wie Islandpferden)
  • Ein geschwächtes Immunsystem, z.B. durch Stress oder mangelhafte Haltung
  • Umweltbedingungen, etwa hohe Luftfeuchtigkeit oder viele Brutstätten auf der Weide
  • Sensibilisierung: Einige Pferde entwickeln die Allergie erst nach mehrjährigem Kontakt mit den Auslösern

Welche Behandlung hilft effektiv bei Sommerekzem?

Da Sommerekzem nicht heilbar, aber gut therapierbar ist, basiert die Behandlung auf mehreren Säulen:

1. Symptombehandlung: Juckreiz lindern und Entzündungen hemmen

  • Das Alleskönner Spray wirkt beruhigend auf die Haut. 
  • Juckreizstillende Cremes und Lotionen (z. B. mit Aloe Vera, Zink oder Panthenol) beruhigen die gereizte Haut.
  • Kortisonhaltige Salben können in schweren Fällen vom Tierarzt verordnet werden. Sie wirken entzündungshemmend, sollten aber nur kurzfristig eingesetzt werden.
  • Antihistaminika helfen, die allergische Reaktion abzuschwächen.
  • Antibiotika kommen zum Einsatz, wenn sich die aufgescheuerten Hautstellen bakteriell infizieren.

2. Hautpflege: Natürliche Heilmittel gezielt einsetzen

  • Eine Kombination aus dem Shampoo Wasch mich und dem Alleskönner Spray wirkt wunder. 
  • Kokosöl wirkt pflegend, leicht entzündungshemmend und erschwert das Anhaften von Insekten.
  • Teebaumöl kann gegen Entzündungen helfen – aber Achtung: Immer stark verdünnt anwenden, da es hautreizend sein kann.
  • Schwefelhaltige Shampoos reinigen sanft und können Juckreiz lindern.

Eine tierärztliche Abklärung ist wichtig, bevor du selbst mit Pflegeprodukten experimentierst – nicht alle natürlichen Mittel sind verträglich für jedes Pferd.

3. Insektenschutz: Mückenstiche möglichst verhindern

  • Ekzemerdecken schützen die empfindlichen Hautareale vor Insektenstichen. Achte auf gute Passform und luftdurchlässiges Material.
  • Insektenschutzmittel (Repellents) mit Wirkstoffen wie Icaridin oder ätherischen Ölen können zusätzlich aufgetragen werden. Wiederholtes Auftragen ist meist nötig.

4. Hyposensibilisierung: Allergie langfristig abschwächen

Eine Hyposensibilisierung (Allergieimpfung) kann helfen, die überschießende Reaktion des Immunsystems zu reduzieren. Hierbei wird dem Pferd über längere Zeit der Allergenextrakt in steigender Dosis gespritzt. Die Erfolgsquote liegt nicht bei allen Pferden gleich hoch, aber bei einigen Tieren zeigen sich deutliche Verbesserungen schon nach der ersten Saison.

Alleskönner - Probiotische Pflege bei Mauke, Wunden und Ekzemen

  • Ideal bei der Behandlung von Mauke, Wunden, Ekzemen und Parasiten
Zum Produkt
Alleskönner Spray

So beugst du Sommerekzem beim Pferd vor

Die beste Maßnahme gegen Sommerekzem ist die Vorbeugung – besonders dann, wenn dein Pferd bereits Symptome gezeigt hat oder zur Risikogruppe gehört. Ziel ist es, den Kontakt mit Insekten zu minimieren und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken.

Eine optimale Haltung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Vermeide Weidegang während der Hauptflugzeiten der Gnitzen, die vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Stattdessen ist es besser, dein Pferd am Vormittag oder zur Mittagszeit auf die Weide zu lassen. Nachts sollte es im Stall stehen, idealerweise in einem gut belüfteten und mückenarmen Bereich. Achte außerdem darauf, den Offenstall an einem luftigen Standort ohne stehende Gewässer in der Nähe zu platzieren. Um den Schutz zusätzlich zu erhöhen, können Insektennetze und Fliegengitter an Stallfenstern installiert werden.

Ebenso wichtig ist die Hygiene im Stall. Entferne regelmäßig Mist und überstehendes Futter, da beides Insekten anzieht. Tränken und Wasserbehälter sollten gründlich gereinigt werden, um eine Ansammlung von Keimen oder Insekten zu verhindern. Verwende hierfür milde Stallreiniger, die frei von aggressiven Chemikalien sind, um die Gesundheit deines Pferdes nicht zu belasten.

Die Fütterung spielt eine entscheidende Rolle bei Pferden mit Sommerekzem. Eine gezielt angepasste Ernährung stärkt die Hautbarriere und kann entzündliche Prozesse im Körper positiv beeinflussen. Damit dein Pferd optimal unterstützt wird, solltest du auf verschiedene Aspekte achten.

Welche Rolle spielt die Fütterung bei Ekzemer-Pferden?

Eine gezielt angepasste Fütterung stärkt die Hautbarriere und kann entzündliche Prozesse im Körper positiv beeinflussen. Für ekzemgeplagte Pferde solltest du besonders auf folgende Punkte achten:

Wichtige Nährstoffe für die Hautgesundheit

Bestimmte Nährstoffe tragen erheblich zur Stabilisierung der Haut bei und wirken unterstützend auf den gesamten Organismus:

  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Leinsamen oder Leinöl) – wirken entzündungshemmend
  • Zink – essenziell für die Regeneration der Haut
  • Biotin – unterstützt Haut- und Haarqualität
  • Vitamin E und Selen – schützen die Zellen vor oxidativem Stress

Darauf solltest du bei der Futterwahl achten

Eine durchdachte Auswahl der Futtermittel kann Beschwerden lindern und das Risiko weiterer Entzündungen senken:

  • Vermeide zucker- und stärkereiche Futtermittel, da sie entzündungsfördernd wirken
  • Reduziere oder eliminiere mögliche allergene Komponenten (z. B. bestimmte Eiweißquellen oder Zusatzstoffe im Kraftfutter)
  • Setze auf strukturiertes Raufutter (z. B. hochwertiges Heu), um die Verdauung zu stabilisieren

Fütterungsmanagement bei Ekzemer-Pferden

Neben der Futterzusammensetzung spielt auch das Fütterungsmanagement eine wichtige Rolle:

  • Sorge für gleichbleibende Fütterungszeiten, um Stress zu reduzieren
  • Beobachte Hautbild, Gewicht und Fressverhalten deines Pferdes regelmäßig
  • Dokumentiere die Wirkung neuer Ergänzungen und ziehe bei Unsicherheiten einen Fütterungsberater oder Tierarzt hinzu
  • Lass bei akut betroffenen Tieren die Ration regelmäßig labortechnisch prüfen (z. B. auf Nährstoffimbalancen oder Schimmelpilze im Heu)

Was bedeutet es, wenn dein Pferd ein chronischer Ekzemer ist?

Bei vielen Pferden bleibt das Sommerekzem leider kein einmaliges Ereignis. Hat sich das Immunsystem einmal sensibilisiert, reagiert es meist auch in Folgejahren auf die gleichen Reize. Doch das bedeutet nicht, dass dein Pferd leiden muss – mit einer Kombination aus konsequenter Insektenabwehr, optimierter Haltung und passendem Futter kannst du den Verlauf sichtbar mildern.

Das solltest du dir merken

Das Sommerekzem ist eine komplexe Hauterkrankung, die durch konsequente Vorsorge, gezielte Haltung, ausgewogene Fütterung und eine individuelle Therapie gut kontrollierbar ist. Je früher du eingreifst und dein Pferd unterstützt, desto besser kannst du den Leidensdruck reduzieren – und Sommertage trotz Ekzem erträglich gestalten.

Häufige Fragen und Antworten

Was sind die Hauptsymptome eines Sommerekzems bei Pferden?

Die Hauptsymptome eines Sommerekzems sind starker Juckreiz, Hautentzündungen, Haarausfall und Schuppenbildung, besonders an Mähne, Schweifrübe und Bauch. Betroffene Pferde zeigen oft Unruhe und scheuern sich intensiv.

Was sind die Ursachen für Sommerekzem bei Pferden?

Das Sommerekzem wird vor allem durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Speichel von Insekten ausgelöst, insbesondere Gnitzen. Auch genetische Faktoren, das Immunsystem und Umweltbedingungen spielen eine Rolle.

Wie kann ich mein Pferd vor Sommerekzem schützen?

Halte dein Pferd während der Mückenzeit möglichst in den frühen Morgen- und Abendstunden im Stall. Nutze Ekzemer-Decken, Insektenschutzmittel und achte auf eine saubere Umgebung, um Insektenbefall zu minimieren.

Welche Futterempfehlungen gibt es für Ekzemer-Pferde?

Füttere hochwertige Raufutter, ergänze mit Omega-3-Fettsäuren, Zink, Biotin und Vitaminen. Vermeide zuckerreiche Futtermittel und achte auf mögliche Futterallergien oder -unverträglichkeiten.

Wie wird Sommerekzem bei Pferden diagnostiziert?

Durch die klinische Untersuchung und Anamnese. Bluttests und Hautabstriche helfen, andere Erkrankungen auszuschließen oder eine Insektenspeichel-Allergie zu bestätigen.

Welche Behandlungen gibt es für ein betroffenes Pferd?

Typischerweise kommen Insektenschutzmaßnahmen, juckreizhemmende Cremes, Kortisonsalben oder Antihistaminika zum Einsatz. Homöopathische Mittel und pflanzliche Produkte wie Kokosöl können ergänzend helfen, sollten aber tierärztlich begleitet werden.

Zurück zum Blog