STUDIEN & PUBLIKATIONEN
Hier finden Sie lesenswerte Studien und wissenswerte Publikationen aus der Wissenschaft und Forschung zum Thema Probiotika/Hygiene.
Studie Univ. Klinikum Jena (Charité) 2022
In der Studie* wurden über 39 Wochen drei Hygiene Verfahren gegenübergestellt: Desinfektion(Dis), Reiniger (Det) und probiotische Hygiene (Pro). Dabei erwies sich die probiotische Hygiene als die Effektivste. Im Gesamtvergleich hatte die probiotische Hygiene eine bis zehnmal höhere Wirkung als z.B. die Desinfektion.
Während die Desinfektionswirkung nur ca. 30 Minuten anhält, wirkte die probiotische Hygiene auch noch nach 24 Stunden. Ein weiterer Pluspunkt war die Diversität der Mikroorganismen. Je höher die Anzahl der Arten ist, desto stabiler verhält sich das positive Mikrobiom auf den Oberflächen, die dadurch nicht so schnell kontaminiert werden können.
Die gesamte Studie finden Sie hier.
*Klassert TE et al., Comparative analysis of surface sanitization protocols on the bacterial community structures in the hospital environment, Clinical Microbiology and Infection, https://doi.org/10.1016/j.cmi.2022.02.032
Anwenderbeobachtung 2021
Rathaus (in Niedersachsen), Melde-, Bau-, Sozialamt
Ausgangslage: Am 18.11.2020 wurde in einem Rathaus (Niedersachsen) im Meldeamt ein Gerät installiert, dass für eine regelmäßige Ausbringung von Probiotika mittels Ultraschall sorgt, mit dem Ziel ein positives Mikrobiom zu erzeugen und dadurch einen negativen Keimdruck zu senken. Insbesondere in Räumen mit Publikumsverkehr ist die Gefahr einer Kontamination durch Pathogene (schlechte Keimen) groß. In diesem Verfahren wurde nach Staphylokokken gesucht. Diese sind im humanen Umfeld stark verbreitet und führen teilweise zu erheblichen gesundheitlichen Schäden aufkommen von MRSA Keimen (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), der mit herkömmlichen Reinigungsmitteln und Desinfektion nicht in den Griff zu bekommen war. MRSA ist ein hoch gefährlicher Keim, der Antibiokita resistent ist und sehr oft zu schweren Krankheitsverläufen führt und bei immunschwachen Menschen zum Tode führen kann.
Methode: Die erste Abklatschprobe erfolgte am 25.11.2020. Um einen Vergleich zu erhalten wurden ebenfalls Abklatschproben im Bauamt und im Sozialamt genommen. Danach wurden in den Räumen des Bauamts und des Sozialamts ebenfalls Geräte aufgestellt und die nächsten Abklatschproben wurden in allen erwähnten Räumen am 04.02.2021 durchgeführt und ausgewertet.
Auswertung: Die Auswertungen zeigten eine hohe Konzentration an Staphylokokken wie S.warneri, S. epidermidis, S. lugdunensis, S. equorum, S. haemolyticus sowie Bacilluscereus und anderen pathogenen Keimen an.
Ergebnis: Nach der Auswertung konnte ein deutlicher Rückgang der pathogenen Keime nachgewiesen werden. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass sich in allen Räumen ein positiveres Mikrobiom gebildet hatte. Die Schwankungen der Gesamtzahl an Probiotika lassen sich durch die konventionelle Reinigung der Arbeitsplätze erklären.
Fazit: Die Werte belegen auch die bereits durchgeführten Studien und Ergebnisse, wie z.B. die Ferrara Studie und die PlosOne Studie, in denen eine Keimdruckreduzierung von schlechten Keimen bis zu 89%, im Gegensatz zu herkömmlichen Reinigungsmitteln und Desinfektion, durch den Einsatz von probiotischen Reinigungsmitteln (vom selben Hersteller) belegt werden konnten.
STUDIE – Gromashevsky Institute of Epidemiology and Infectious Diseases – 2017
Probiotika gegen Viren?
2017 untersuchte das „Gromashevsky Institute of Epidemiology and Infectious Diseases“ die Wirkung von B. Subtilis auf Influneca-Viren. Die Studie wurde bei der „American Society for Microbiology“ veröffentlicht. Hier ein Auszug:
Unter den Bacillus-Bakterien ist B. subtilis die Art, die die meisten antimikrobiellen Verbindungen produziert. In dieser Studie haben wir die Aktivität des probiotischen Stammes B. subtilis 3 gegen das Influenzavirus analysiert. Die antivirale Wirkung dieses Stammes wurde in vitro und in vivo nachgewiesen. ..Die Schutzwirkung von P18 bei Mäusen war vergleichbar mit der von Oseltamivirphosat (Tamiflu). Weitere Studien werden das Potenzial des Peptids P18 als antivirale Substanz und als vielversprechender Kandidat für die Entwicklung neuer antiviraler Vakzine untersuchen.
Auszug aus der Studie - Quelle: https://journals.asm.org/doi/10.1128/AAC.00539-17
STUDIE – PLOS ONE – 2014
St. Anna Hospital, San Giorgio und AZ Lokeren
Die wohl beeindruckendste Studie über die Wirkungsweise der probiotischen Reinigung wurde bereits 2014 bei PLOS ONE (http://www.plosone.org/) veröffentlicht. Sie wurden im St. Anna Hospital in Ferrara, im San Giorgio Rehabilitationskrankenhaus und im AZ Lokeren Krankenhaus erstellt.
Hintergrund war das extrem hohe Aufkommen von MRSA Keimen (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), der mit herkömmlichen Reinigungsmitteln und Desinfektion nicht in den Griff zu bekommen war. MRSA ist ein hoch gefährlicher Keim, der Antiobiokita resistent ist und sehr oft zu schweren Krankheitsverläufen führt und bei immunschwachen Menschen zum Tode führen kann.
In der Studie wurden sowohl die Patientenbereiche, Flure und Sanitäranlagen mit einbezogen. Es wurden insgesamt 20.000 mikrobiologische Proben (nach Ablauf von sechs bis acht Stunden nach der Reinigung) von verschiedensten Oberflächen z.B. Fußböden, Türen, Duschen, Fensterbrettern, Toiletten und Waschbecken aus Stein, Holz, Kunststoff, Glas oder Metall genommen. Die Gesamtdauer der Studie betrug 96 Wochen.
Reduzierung von Pathogenen um 50-89%
Die mikrobielle Reinigung im Rahmen des täglichen Reinigungsprotokolls führte zu einer Reduzierung von TAI-assoziierten Pathogenen um 50 bis 89 %. Dieser Effekt wurde nach 3-4 Wochen erreicht, und die Reduzierung der Pathogenbelastung blieb langzeitstabil. Außerdem wurde bei der abwechselnden Anwendung der mikrobiellen und konventionellen Reinigungsmethode beobachtet, dass dieser Effekt in direktem Zusammenhang mit der neuen Methode steht, wie der Anstieg des KBE/m2 bei Anwendung der konventionellen statt der mikrobiellen Methode unterstreicht. Es zeigt, dass die mikrobielle Reinigung eine wirksamere und nachhaltigere Alternative zur chemischen Reinigung und zur unspezifischen Desinfektion in Gesundheitseinrichtungen darstellt.
Auszug aus der Studie
Schlussfolgerung
Diese Studie hat ergeben, dass es sich bei der mikrobiellen Reinigung um eine effektive Strategie zur kontinuierlichen Verringerung der Anzahl von TAI-assoziierten Mikroorganismen auf Oberflächen handelt. Die ersten Hinweise auf die tatsächlichen TAI-Vorkommen in den kontinuierlich untersuchten Krankenhäusern sind vielversprechend und könnten den Weg für eine neue und kosteneffektive Strategie zur Bekämpfung oder (Bio)kontrolle therapieassoziierter Pathogene bereiten.
Auszug aus der Studie
Über PLOS ONE
PLOS ONE ist eine internationale, multidisziplinäre Online-Fachzeitschrift der Public Library of Science (PLOS). An seinem Höhepunkt im Jahr 2013 publizierte PLOS ONE mehr als 30.000 Artikel und war damit die größte wissenschaftliche Zeitschrift der Welt.)